Page 6 - HS2023_02_Gesellschaft
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SZ1116
V om Arbeitszwang der 1.
Vom Arbeitszwang der 1.
Sowjetverfassung zum „Berei- Prof. Dr. Beate Fieseler
Montag, 20:00 - 21:30 Uhr
chert Euch“ der Wendejahre 06. November / 2 Ustd
- Markante Aspekte der sowje- VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
tischen Sozialgeschichte Stadtmitte
entgeltfrei
Die junge Sowjetmacht schrieb den Wohlfahrts-
gedanken auf ihre Fahnen und wollte eine neue res publica - Stadtverwaltung
es publica - Stadtverwaltung
r
und gerechte Gesellschaft aufbauen, in der Aus-
beutung beseitigt und das Recht aller Arbeitswil- im Gespräch: Wasserstoff-Stadt
ligen auf soziale Sicherheit garantiert sein sollte. Duisburg
In der Stalinzeit verschwand der Gleichheitsge-
danke jedoch hinter einer ausgeprägten gesell- Duisburg und das Ruhrgebiet stehen vor der He-
schaftlichen Hierarchisierung. Jetzt garantierte rausforderung, einen weiteren Strukturwandel
die Nützlichkeit der jeweiligen sozialen Gruppe bewältigen zu müssen. Die Dekarbonisierung
für den Staat die beste soziale Versorgung. Da- insbesondere der Stahlindustrie, der Logistik und
von profitierten neben der Nomenklatura vor weiterer industrieller Branchen stehen im Mittel-
allem Arbeiter; benachteiligt wurden hingegen punkt dieses Transformationsprozesses. Dabei
Bauern, Angestellte sowie die nicht Arbeitsfähi- spielt insbesondere Wasserstoff als neuer Ener-
gen. gieträger eine wichtige Rolle. In dem Vortrag des
Insgesamt konnte die Sowjetunion während Wirtschaftsdezernenten der Stadt Duisburg wird
ihres gut siebzigjährigen Bestehens der Bevöl- die Wasserstofftransformation aus verschiede-
kerung nur einen sehr bescheidenen Wohlstand nen Blickwinkeln betrachtet. Neben technischen
und eine soziale Grundversorgung bieten. Doch Herausforderungen, der Finanzierung und dem
selbst diese Sicherheiten schmolzen nach dem Aufbau der notwendigen Infrastrukturen, gilt es
Systemzerfall rasch dahin. Während weite Teile insbesondere für Akzeptanz in der Bevölkerung
der Gesellschaft verarmten, häuften einige We- für die neue Technik zu werben. Dabei werden
nige - zumeist solche Personen, die auch zuvor insbesondere die Projekte auf Duisburger Stadt-
schon an den Schalthebeln der Macht gesessen gebiet vorgestellt und in den Fokus genommen.
hatten - im Zuge der Privatisierung wichtiger In-
dustriezweige immense Reichtümer an.
Prof. Dr. Beate Fieseler, Osteuropahistorikerin i.R.
an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,
befasst sich schwerpunktmäßig mit der sowje-
tischen Sozial- und Geschlechtergeschichte und
den Folgen des Zweiten Weltkrieges.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung der VHS, der
Vereinigung „Gegen Vergessen - Für Demokra-
tie e.V.“ und weiterer Partner.
SZ1118
Michael Rüscher
Montag, 20:00 - 21:30 Uhr
13. November / 2 Ustd
VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
Stadtmitte
entgeltfrei
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